Teamviewer: Die Crew der auxi
Beim ASB Nürnberger Land verbindet der Dienst im Einsatz für Menschen. Nicht nur Generationen, sondern auch persönliche Biografien. Zum Beispiel die von Erwin Sturm (76), Reinhard Sturm (69), Andreas Jütten (67) und Danny Löffler (39). Zusammen bringen sie es nicht nur auf 250 Lebensjahre. Sondern auch auf ziemlich genau 150 Berufsjahre. Einen Großteil davon haben zumindest Erwin Sturm und Reinhard Sturm beim ASB verbracht. Im Rettungsdienst und im Fahrdienst gehören sie quasi zum Inventar. „Der ASB lässt einen nicht los“, gestehen die beiden schmunzelnd.
Beide mal eine ganze Weile weg, in anderen Jobs, und sind dann wieder zurückgekehrt zum ASB. Mit Menschen arbeiten, der Austausch im Team, „es macht Spaß, immer noch“, sagt Erwin Sturm. Seit 2013 ist er im Ruhestand. Eigentlich. Denn die Ruhe währte nur kurz. Dann setzte er sich wieder hinters Lenkrad. Drei Stunden ist er täglich unterwegs, von 6 bis 9 Uhr, bringt Schülerinnen und Schüler aus dem Nürnberger Land zu den Werkstätten der Lebenshilfe in Schönberg. „Sie sind mir an Herz gewachsen“, sagt der 76-Jährige.
Reinhard Sturm kann das verstehen. Auch er ist Rentner – eigentlich. Denn auch er ist noch im Fahrdienst tätig. Die Schullinie 6 ist seine. Täglich bringt er sieben junge Fahrgäste zur Förderschule in Schönberg und am Nachmittag wieder zurück in ihre Wohnorte im Nürnberger Land. Sie alle haben eine geistige Behinderung. Sie alle haben ihre Besonderheiten. Und sie alle mag er. „Man baut über die Jahre eine Beziehung auf, auch zu den Eltern.“ Kurzer Dienstweg per WhatsApp Nachricht am frühen Morgen, wenn mal ein Kind krank ist. „Die Kommunikation läuft sehr gut. “
Wie Erwin Sturm kam Reinhard Sturm schon in jungen Jahren zum ASB. „Ich bin seit 1972 Mitglied“, sagt er stolz. Erwin Sturm wiederum ist schon seit 1965 im ASB. Und war 1972 der erste hauptamtliche Tätige im Rettungsdienst in ganz Mittelfranken. Reinhard Sturm hingegen fuhr viele Jahre ehrenamtlich Rettungsdienst, wechselte dann ins Handwerk und in die Industrie, bevor es ihn 1992 zurück zum ASB zog. „Ich wollte schon als Kind Sanitäter werden. Mit Familie war das anfangs schwer vereinbar. Wegen der Zeiten, aber auch finanziell. Ich bin froh, dass ich mich irgendwann doch noch dafür entschieden habe.“
Heute sind ausgebildete Notfall- und Rettungssanitäter gefragter denn je, gut bezahlt und praktisch ausschließlich hauptamtlich tätig. Die Ausbildung ist anspruchsvoll. Es braucht für den Beruf nicht nur Fachwissen. Sondern Menschen, die verantwortungsvoll und belastbar sind. Das gilt auch für die Fahrerinnen und Fahrer im Patienten- und Liniendienst. Ein Job, bei dem es menschelt. Ideal für Danny Löffler. Eigentlich ist der 39-Jährige gelernter Elektroniker. Über Jahre arbeitete er in körperlich sehr anstrengenden Jobs. Im Sommer 2023 sah er die Anzeige des ASB, „Fahrer im Patientenfahrdienst gesucht“ und wurde neugierig. Ein Anruf, dann ging alles ganz schnell: Erstes Gespräch, fünf Tage darauf die erste Probeschicht, danach war alles entschieden. „Ich wusste, das will ich machen“, sagt Löffler.
Seit Oktober 2023 ist er im Einsatz für die auxi, fährt gemeinsam mit einem Kollegen Patientinnen und Patienten vom Krankenhaus zur Reha oder nach Hause. „Die meisten sind sehr dankbar, dass wir sie transportieren. Nur für wenige, etwa Dialysepatienten, ist das ja Routine. Insofern sind sie froh, wenn man mit ihnen spricht. Denn das beruhigt und gibt ihnen Sicherheit“, sagt Löffler. „Ich mag das, mit und für Menschen zu arbeiten. Für mich ist das ein Job für die Zukunft.“
Menschen von A nach B transportieren, auch Andreas Jütten hat das über Jahrzehnte gemacht. 34 Jahre war er Straßenbahnfahrer in Nürnberg, bevor er als Verkehrsmeister in die Leitstelle der VAG wechselte und schließlich den Einsatz der automatischen U-Bahnen koordinierte. Als er 2020 in den Ruhestand ging, freute er sich, ging mit dem Hund raus, schlief mal aus. Doch schon nach kurzer Zeit merkte er: Das ist es nicht, zumindest noch nicht. Und so gehört der Röthenbacher seit vier Jahren ebenfalls zum Fahrerteam der auxi.
Von Montag bis Freitag transportiert Andreas Jütten erwachsene Menschen mit einer Behinderung zu ihrer Tagestätte in Lauf und zurück. Acht Frauen und Männer sitzen bei ihm im Bus. Man kennt sich, die Stimmung ist meist gut. „In der Tagesstätte haben sie den Tag über Betreuung und Beschäftigung und die Angehörigen sind entlastet“, sagt Jütten. Man könne den Ruhestand auch schlechter nutzen, als jeden Tag noch ein paar Stunden eine soziale Aufgabe zu übernehmen, findet er. „Es macht Spaß und es strukturiert den Tag. Und außerdem verdient man ja auch noch ein bisschen was dazu.“
Über die ASB-auxi:
450 Fahrerinnen und Fahrer sind tagtäglich für die ASB-auxi in der gesamten Metropolregion unterwegs, im Rettungsdienst, im Patientenfahrdienst und im Linienfahrdienst. 365 Tage im Jahr, bei Wind und Wetter, auf schneeglatten Straßen ebenso wie bei hochsommerlichen Temperaturen. Ab Herbst 2024 weitet die auxi ihr Angebot noch einmal aus. Weitere Fahrerinnen und Fahrer sind willkommen im Team.