Pädagogin mit Leidenschaft
Ein Urgestein der Pädagogik geht in den Ruhestand: Keine Krippe, kein Kindergarten, kein Hort des ASB im Nürnberger Land, dessen Entstehung Evelyn Kittel-Kleigrewe in den vergangenen 22 Jahren nicht maßgeblich begleitet hat. Die langjährige Fachaufsicht des Landratsamtes Nürnberger Land für die Kindertagesstätten im Landkreis war dem Sozialverband über mehr als zwei Jahrzehnte Begleiterin und gute Ratgeberin: Im Blick immer die Kinder, deren Wohl ihr über alles wichtig ist.
„Zu sehen, wie die Blumen aufgehen, deren Samen man säht, ist ein Privileg“, sagt Evelyn Kittel-Kleigrewe. 97 Einrichtungen hatte die Pädagogin zu Beginn ihrer Tätigkeit als Fachaufsicht im Jahr 2000 am Landratsamt Nürnberger Land unter ihren Fittichen, heute sind es 140. Darunter auch die 22 Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit des ASB Nürnberger Land, die 2021 unter das gemeinsame Dach der ASB Wunderkinder schlüpften.
„Als ich am Landratsamt anfing, gab es noch keine Krippe im Landkreis. Der ASB hat den Ausbau der Krippenlandschaft entscheidend mit vorangebracht“, sagt Evelyn Kittel-Kleigrewe. Sie unterstützte die Vorhaben von Beginn an wohlwollend kritisch und konstruktiv: „Es ist für Eltern enorm wichtig, eine Möglichkeit zu haben, Kinder und Beruf miteinander zu vereinbaren“, betont die Pädagogin. „Krippen sind da wichtige Pfeiler.“
Dabei stehe das Kindswohl im Mittelpunkt. Ob in der Krippe, oder im Kindergarten. „Kitas müssen Einrichtungen der Herzensbildung und der Professionalität sein“, betont die Pädagogin. Dazu gehöre genügend Raum, ein guter Personalschlüssel und eine liebevoll gestaltete Umgebung. Die ASB Kinderhäuser im Nürnberger Land seien hier mit einer besonderen Handschrift versehen, sagt die erfahrene Fachfrau. „Der Blick fürs Kind spiegelt sich sowohl in den pädagogischen Konzepten als auch in der Architektur auf ganz wunderbare Weise wieder.“
Ob das 2014 am Laufer Südring eröffnete Kinderhaus „Glückskinder“ mit einer der ersten Betriebskitas im Landkreis, den Thomas Sabo „Silbersternchen“, die 2017 eröffnete Krippe „UnserEins“ in Hersbruck, die 2019 eröffnete Kinderstadt „Lieblingsplatz“ in Feucht oder das 2021 in Betrieb gegangene Waldkinderhaus WURZELAUS 8 in Schwarzenbruck-Gsteinach – „es sind alles Einrichtungen, in denen sich Kinder wirklich wohlfühlen können“, findet Evelyn Kittel-Kleigrewe.
Doch es gehe noch um mehr: Gute Bildung schon im frühkindlichen Alter sei ganz entscheidend für die Entwicklung, betont die leidenschaftliche Pädagogin. „Heute besucht jedes zweite Kind unter drei Jahren bereits eine Kita. Das ist eine Entwicklung, die im Hinblick auf die Förderung von Kindern viel Gutes hat. Darin muss investiert werden.“
Ende September wird sie sich als Fachaufsicht am Landratsamt Nürnberger Landverabschieden, bis dahin stehen noch einige Termine und Eröffnungen an. „Mir war wichtig, so lange zu bleiben, bis das neue Kitajahr startet und alles unter Dach und Fach ist.“
Ob Sie zukünftig ganz auf die Kinder verzichten kann? „Ich habe ein paar Anfragen in Sachen Beratung und Coaching, das kann ich mir gut vorstellen“, sagt Evelyn Kittel-Kleigrewe, „aber ich lasse es ruhig angehen“. Auch der ASB Nürnberger Land habe schon angeklopft, verrät Evelyn Kittel-Kleigrewe: „Da sind einige Projekte in der Kinder- und Jugendarbeit in der Weiterentwicklung, in die ich mir vorstellen kann, mich einzubringen.“