„Das soziale Leben muss weitergehen“ - Interview

Herr Schmidt, erstmal Gratulation: Im Herbst eröffnet der ASB Regionalverband Nürnberger Land e.V. zwei weitere Horte in der Region. Sind Sie zufrieden, wie sich der Fachbereich Kinder- und Jugend entwickelt?

Ich bin sehr zufrieden, denn wir haben diesen Bereich in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut. Im Landkreis Nürnberger Land sind 800 zusätzliche Kitaplätze und gut 100 neue Arbeitsplätze für Pädagoginnen und Kinderpflegerinnen entstanden, mit den beiden neuen Einrichtungen kommen noch einmal 170 Plätze für Hortkinder und gut 20 zusätzliche Arbeitsplätze hinzu. Es freut mich sehr, dass wir die Familien in der Region so gut unterstützen können, soziale Arbeitsplätze schaffen und mit den Kommunen hier sehr partnerschaftlich zusammenarbeiten.

Vor zwölf Jahren haben Sie das Ruder als Vorstand des ASB in Lauf übernommen. Damals hatte der Regionalverband 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, bald sind es über 500. Sind Sie stolz auf das Erreichte?

Stolz vielleicht nicht, aber ich freue mich schon, dass wir in allen Sozialen Feldern die richtigen Entscheidungen getroffen haben. Der Ausbau der Kitalandschaft war politisch und gesellschaftlich überfällig. Eltern brauchen diese Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Mit unserem Hort am Laufer Südring waren wir Ende der 1980er Jahre Pioniere, was die Kinderbetreuung im Landkreis Nürnberger Land angeht. Insofern war es konsequent, auch für unter dreijährige Kinder Angebote zu schaffen, was wir mit der Krippe in Hersbruck und unseren drei Kinderhäusern getan haben. Später kam dann noch die Betriebskita von Thomas Sabo hinzu. Alle Einrichtungen sind ausgebucht. Und wir planen weiter. Es gibt Anfragen. Das zeigt, dass der Bedarf vorhanden ist.

Die letzten Monate waren auch für den ASB Regionalverband keine leichten. Etliche Angebote mussten wegen Corona eingeschränkt werden. Wie ist der aktuelle Stand?

Wir sind froh, dass wir sowohl im Bereich der Kinderbetreuung als auch im Fahrdienst wieder fast normale Angebote machen können, natürlich unter allen Geboten, die es in Sachen Hygiene und Abstand gibt. Gerade für Kinder und Senioren ist es sehr wichtig, dass das soziale Leben weitergeht. Wir leisten da unseren Beitrag, unter anderem ab September mit zusätzlichen Linien bei der Schülerbeförderung. Ich hoffe sehr, dass die Corona-Situation im Herbst so ist, dass es den Kindern wieder erlaubt ist, täglich die Einrichtungen zu besuchen.

Hat die Corona-Krise dem ASB als Verband auch einen Schub gegeben?

In jedem Fall. Wir haben die Zeit genutzt, um Themen wie einen Compliance Leitfaden, an dem wir ohnehin schon gearbeitet hatten, voranzubringen. Und wir haben, wo es geht, die Chancen, die die Digitalisierung bietet, genutzt. Zum Beispiel in unseren Kindertagesstätten. Dort ist unser Kita-Blog in den letzten Wochen so richtig in Schwung gekommen. Das zeigt, dass man Krisen auch als Chance nutzen kann.



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